Anpassung und Selbstverwirklichung
Kinder

Funktionieren im Familienalltag – Wie viel Anpassung ist notwendig?

Die Arbeitswelt und unser Familienalltag verlangen viel Organisation und Anpassung von uns Eltern. Da müssen eigene Bedürfnisse oft «hinten anstehen». Doch nicht nur von uns selbst erwarten wir das. Auch von unseren Kindern verlangen wir mit zunehmendem Alter, dass sie in bestimmten Situationen «funktionieren». Oft machen wir das, weil es die Situation (scheinbar) verlangt oder weil man wir eigene Verhaltensmuster an unsere Kinder weitergeben.

Anpassungsleistungen

Wir haben mal genauer hingeschaut und darüber nachgedacht, wie wir Anpassung im Familienalltag erleben. Was sind Anpassungsleistungen? Und warum verlangen wir die von unseren Kindern → Klick bei min 04:24 rein!

Eine Anpassungsleistung ist die menschliche Fähigkeit ihr Verhalten an Anforderungen anzupassen, die neue Aufgaben, Ereignisse oder Situationen mit sich bringen. Dabei werden eigene Bedürfnisse zurückgestellt. Auf eine Tätigkeit fokussiert sein, bei der wir einer bestimmten Aufgabe gerecht werden und etwas reibungslos erledigen, beschreiben wir dem Wortsinn entsprechend oft als «funktionieren».

  • Voraussetzung für ein gelingendes Zusammenleben in der Gemeinschaft
  • wir erziehen Kinder in ein eine Welt, die diese Fähigkeit verlangt
  • es ermöglicht uns alltäglichen Aufgaben gerecht zu werden
  • wir geben (z.T. unreflektiert) weiter, was wir selbst leben
  • während wir Erwachsene gelernt haben, unsere Bedürfnisse ggf. zurückzustellen, setzen Kinder sie in den Mittelpunkt ihres Agierens; sie agieren sehr gegenwartsnah und bedürfnisorientiert

Selbstverwirklichung

Was ist Selbstverwirklichung als Gegenpol zur Anpassungsleistung? Wann ermöglichen wir es unseren Kindern? → Klick bei min 08:46 rein!

Selbstverwirklichung ist die möglichst weitgehende Realisierung der eigenen Ziele, Sehnsüchte, Wünsche und Bedürfnisse, wobei die individuell gegebenen Möglichkeiten und Begabungen möglichst umfassend ausgeschöpft werden, kurzum: das, was jemand in sich selbst trägt und verwirklichen kann. Was macht mir Spaß? Was gelingt mir gut bzw. fällt mir leicht? Worin bin ich (auch im Vergleich zu anderen) gut? Es prägt unser Selbstbild und ist zugleich Ressource und Resilienzfaktor.

  • Freiräume im Tagesablauf die Kinder zu ihrer freien Gestaltung haben
  • jenseits von Kita, Schule, Verein und organisiertem und geplanten Alltag

Wichtigkeit vs. Dringlichkeit

Wann machen wir das selbst? Wann nehmen wir uns Zeit für Tätigkeiten, die wir ausschließlich deshalb machen, weil sie uns gut tun und nicht weil wir durch sie positive Feedbacks von anderen bekommen? Und obwohl wir um ihre Bedeutung für uns wissen, und immer wieder erfahren, wie gut es uns geht, wenn wir uns Zeit dafür genommen haben, neigen wir im Alltag schnell dazu, anderen Dingen eine höhere Priorität einzuräumen. Geht es dir auch so? Hier hilft es, sich eine Alltagsroutine für diese Tätigkeiten zu schaffen. → Klick bei min 18:19 rein!

Über die Frage nach der Gewichtung zwischen Anpassungsleistung und Selbstverwirklichung im Alltag stellen wir fest, dass wir Anforderungen und Anpassungsleistungen individuell ganz verschieden wahrnehmen → Klick bei min 26:12 rein!

Selbstbestimmtheit – die Gestaltungsmöglichkeit in der Anpassungsleistung

So wie es nicht nur schwarz oder weiß gibt, so gibt es nicht nur die Anpassung oder Selbstverwirklichung. Auch in Situationen, in denen wir uns an äußere Anforderungen anpassen müssen, haben wir einen Handlungsspielraum. Ihn wahrzunehmen und stimmig zu unseren Bedürfnissen zu gestalten, lässt uns selbstbestimmt agieren. Dabei führen wir zwei unterschiedliche Positionen zusammen … den eigenen Wunsch bzw. das eigene Bedürfnis und die Anforderungen, die von außen an einen gerichtet werden. Wir entscheiden uns – ein wichtiger Lernprozess für unsere Kinder → Klick bei min 32:30 rein!

  • Vorhandenen Spielraum nutzen, mögliche Auswirkungen berücksichtigen und in die Entscheidung miteinbeziehen.
  • Es braucht Übung und ständiges Ausprobieren, um diesen Spielraum erkennen und für sich nutzen zu können.
  • In der Wahrnehmung der eigenen Bedürfnisse bleiben und sich nicht in der Anpassung an Anforderungen von außen verlieren.
  • Kinder neigen dazu, ihr Verhalten auf zu erwartende Anerkennung und das Lob auszurichten. Daher ist es wichtig ihren Gefühlen und Bedürfnissen eine Wichtigkeit zu geben und es als Entscheidungskriterien zu berücksichtigen.
  • Kinder stark machen bzw. bestärken, auch mal das Ausbleiben von positiven Feedbacks auszuhalten.
  • Kindern im Alltag vorleben, dass auch wir Erwachsene uns in diesem Spannungsverhältnis zwischen eigenen Bedürfnissen und Anpassung befinden.

Wie ermöglichen wir Selbstverwirklichung?

Wie schaffen wir förderlichen Bedienungen für Kinder, damit sie sich selbst verwirklichen könne? Ab min 42:38 findest du Tipps dazu → Klick dich rein!

  • Ermögliche deinem Kind Zeit und Freiräume.
  • Schaffe immer wieder Möglichkeiten für neue Erlebnisse und Anregungen.
  • Halte dich zurück und lass dein Kind eigene Erfahrungen machen.
  • Berücksichtige die Gefühle und Bedürfnisse deines Kindes. Bestärke es darin, dass es seinen Gefühlen und Bedürfnissen selbst Bedeutung beimisst.

Anpassung, Selbstverwirklichung und Selbstbestimmtheit ist ein komplexes Thema. Es ist ein Thema, das jung und alt, Erwachsene wie Kinder betrifft und bei dem wir von und mit unseren Kindern lernen können. Wir wünschen dir tolle wirkungsvolle Momente dabei!

Deine

Socialitas

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