Schwimmen lernen – Wie kann ich mein Kind dabei unterstützen?
Einen passenden Schwimmkurs in der Nähe zu finden ist gar nicht so leicht. Nach den Pandemiebeschränkungen scheinen auch die Wartelisten in exponentieller Weise zu wachsen. Während man bisher bei der Kursmeldung nicht unbedingt sofort einen Platz bekommen und sich ggf. vorerst mit einem Wartelistenplatz begnügen musste, bleibt so manchem inzwischen auch dieser verwehrt … zu groß die Nachfrage, zu wenig Schwimmmöglichkeiten und -trainer und zu lang die Wartelisten. Was nun?
Würdest du auch gerne deinem Kind die Möglichkeit geben, Schwimmen zu lernen, hast aber in absehbarer Zeit keinen Schwimmkursplatz für deinen Sohn / deine Tochter bekommen?
Schwimmen ist eine komplexer Bewegungsablauf, der uns erst möglich ist, wenn wir bestimmte körperliche Voraussetzungen und erworbene Fähigkeiten haben. Die Schlussfolgerung, das Schwimmen lernen aufgrund dieser Komplexität ausschließlich in Expertenhände zu geben hinkt. Denn fehlen Kinder wichtige und grundlegende Erfahrungen mit dem Element Wasser und die dabei entwickelten Fähigkeiten, sind sie in Schwimmkursen schnell überfordert und verlieren die Freude am Wasser. Schwimmen lernen beginnt also schon viel früher, hat demnach kein Mindestalter und braucht kein Expertenwissen, sondern eine Vertrauensperson … Papa oder Mama.
6 Tipps für das Schwimmen lernen
Wie du dein Kind beim Schwimmen lernen unterstützen kannst haben wir hier in 6 Tipps zusammengetragen.
1 Gehe regelmäßig Schwimmen
Kinder können schon ab dem Kleinkindalter Schwimmen lernen (nicht zu verwechseln mit Schwimmen können), indem sie grundlegende Erfahrungen mit dem Element Wasser machen. Entscheidend dafür ist, dass sie regelmäßig die Gelegenheit dazu haben.
2 Begleite dein Kind im Wasser
Gib ihm durch deine Anwesenheit bei ihm im Wasser die Sicherheit, sich auszuprobieren. Dem Abenteuer Wasser kann leichter entgegen gepaddelt werden, wenn da eine vertraute Person ist, die einem im Zweifelsfall wieder aus dem Wasser zieht.
3 Ermögliche deinem Kind sich ausprobieren
Lass deinen Kind die Freiheit, einzelnen Lernschritte und das Tempo selbst zu bestimmen. Gib ihm keine Anweisungen oder überrede es zu etwas, sondern begleite und unterstütze es bei den Dingen, die es sich selbst zutraut und die es ausprobieren möchte … auch den Zeitpunkt eines möglichen Schwimmkurses.
4 Verzichte auf Schwimmhilfen
Kein Kind ist mit Schwimmflügeln sicherer oder lernt mit Schwimmhilfen schneller. Im Gegenteil … durch die Schwimmhilfe machen Kinder die Erfahrung des Auftriebs im Wasser (eine der wichtigsten Grunderfahrungen für das Schwimmen) nicht. Auch das Eintauchen ins Wasser, mit dem Kopf unter Wasser sein und die Atmung entsprechend anzupassen kann wenig bis gar nicht geübt werden. Statt in einzelnen Schritten (z.B. durch das Laufen auf Händen im niedrigen Wasser oder das Entlanghangeln am Beckenrand und Abtrennungen) aktiv die einzelnen Schritte hin zu einer waagrechten Lage im Wasser zu lernen, werden sie durch Schwimmpuffer & Co. in einer passiven Position gehalten und können sich nicht mehr frei bewegen. Auch kann das Kind so seine Fähigkeiten realistisch einschätzen und begibt sich nicht von sich aus in Situationen, die möglicherweise gefährlich werden können.
5 Verabschiede dich von deiner Vorstellung, wie dein Kind schwimmen soll
In unser aller Vorstellung ist das meist das Brustschwimmen … weil wir es auch so gelernt haben, man das so macht und es auch der Schwimmstil ist, der bei Seepferdchen verlangt wird. Statt dein Kind damit einzuschränken, lass zu, dass es sich auf vielfältige Weise lernt im Wasser zu bewegen. Es ist zunächst nicht entscheidend wie, also mit welcher Technik, dein Kind sich im Wasser bewegt, sondern dass es fühlt und lernt welche Bewegungen welche Wirkung im Wasser haben.
6 Bringe deinem Kind keine bestimmte Schwimmtechnik bei
Basierend auf den freien und spielerischen Bewegungen im stehtiefen Wasser, die dadurch erworbenen verschiedenen Bewegungsabläufen, wird dein Kind später ganz leicht die verschiedenen Schwimmtechniken lernen … später 😉
Ob nun Plan B, Alternative zum Schwimmkurs, Begleitprogramm oder Schwimmkurs-Warm up, wir wünschen dir und deinem Kind viel Spaß im Wasser.
Deine