Kinder

Wie kann ich mein Kind motivieren oder warum Neugier und Angst meist Hand in Hand gehen?

Kennst du das auch, wenn alles gute Zureden nichts hilft und jeder noch so findige Versuch, das Kind für eine Sache zu gewinnen scheitert?

Warum ist das so? Warum verweigern sich Kinder manchmal so hartnäckig einer Sache?

Das Mädchen zeigt bzw. äußert zwei Aspekte. Einerseits zeigt sie sich neugierig und interessiert an dem gemeinsamen Spiel. Andererseits beschreibt sie ihre Erfahrung, dabei häufig als Verlierer hervorzugehen; eine Rolle, die ihr missfällt und die sie möglicherweise vermeiden möchte.

Neugier und Angst/Ängstlichkeit sind zwei Handlungsmotivationen, die jeder von uns kennt. Wenn wir neugierig sind, wenden wir uns den Dingen zu; wenn wir Angst haben, vermeiden wir etwas, von dem wir annehmen, dass es uns schadet. Wie neugierig wir uns den Dingen gegenüber verhalten, hängt vom Wechselspiel dieser beiden Verhaltenssystemen ab.

Für uns Menschen hat es sich bewährt, wenn unsere Neugier durch ein entgegen gerichtetes Verhaltenssystem (die Angst) gehemmt wird. Sie ist es, die eine voreilige und unkontrollierte Annäherung an unbekannte und risikoreiche Sachverhalte verzögert und uns damit vor möglichen Gefahren schützt. Nun sitzt der Säbelzahntiger nicht mit am Tisch und dennoch hemmen ängstigenden Aspekte unsere Neugier, unser Interesse und unser explorierendes Verhalten.

Wie also kannst du deinem Kind helfen, wenn ängstigende Aspekte einer Situation, es hemmen, einschränken und entmutigen?

Schön wäre es, wenn wir alles Angst machende einfach verscheuchen oder wegzaubern könnten! Doch das geht (meistens) nicht!

Wenn der Säbelzahntiger also nicht verschwindet, müssen wir, wie unsere Kinder lernen, mit ihm zu leben. Damit Kinder sich selbstbestimmt und selbst-wirksam erleben können, brauchen sie ein Repertoire an Handlungs- und Problemlösestrategien, die es ihnen ermöglichen mit den unterschiedlichsten Anforderungen und Schwierigkeiten umzugehen. Wir können ihnen einerseits dabei helfen, indem wir Gelegenheiten schaffen, in denen diese Problemlösestrategien erforderlich sind. Andererseits können wir Kindern bei der Lösungssuche dort helfen, wo sie nicht weiterkommen.

Geh dabei behutsam vor und halte die Augen nach Lösungsversuchen und positiven Handlungsstrategien, die das Kind in der Situation möglicherweise ausprobiert, auf. Unterstütze es und ermögliche ihm zugleich, selbst tätig zu sein.

So zeigt das Mädchen im oben geschilderten Beispiel durch ihre Anwesenheit bereits Interesse. Sie bringt sich durch verschiedenen Tipps und Strategievorschläge mit ein und erlebt durch die anderen Mitspieler, wie sie mit den verschiedensten Spielsituationen umgehen kann. Der Schritt vom aktiven Zuschauer zum Akteur ist sicherlich nicht mehr weit!

Gelingt es dem Mädchen, mit dem ängstigenden Aspekt des Verlierens im gemeinsamen Spiel umzugehen, wird sie eine ganz wertvolle Erfahrung machen … die Erfahrung, etwas bewältigen zu können. Diese Erfahrung lässt Kinder wachsen, größer und stärker werden!

Welche Erfahrung hat dich oder deine Kinder wachsen lassen? Schreib es gerne in die Kommentare.

Deine

Neugier und Angst

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