Wie viel Ordnung brauche ich?
Familie

Chaos im Kinderzimmer – Aufräum-Challenge Teil 1

Wie viel Ordnung brauche ich?

Das Aufräumen ist oft noch vor dem Medienkonsum das Konfliktthema #1 im Familienalltag. So schön es ist, wenn Kinder gedankenverloren in ihr Spiel vertieft sind, hingebungsvoll Bausteine zu einer Ritterburg auftürmen oder mit Brio das Verkehrsnetz der Stadt nachbauen, so konfliktträchtig wird das Leben mit diesen Werken. Nicht selten wurde in der Planungs- und Bauphase übersehen, dass die Stammstrecke mitten durchs Zimmer geht oder die Ritterburg nun den Zugang zum Schrank versperrt. Was eben noch Teil eines kreativen Prozesses war, wird nun zur Stolperfalle.

Das Bauwerk – das aus Kindersicht für die Ewigkeit gebaut wurde – muss früher oder später abgerissen werden … erster Streitpunkt. Bei der Aufgabenstellung, die Bausteine wieder aufzuräumen, erlischt die ehemals große Begeisterung und Identifikation mit dem Bauwerk … zweiter Streitpunkt. Wie sind die Bausteine aufzuräumen … nächster Streitpunkt. Und so fügt sich beim Thema Aufräumen ein möglicher Streitpunkt an den anderen. Gleichzeitig steigt der Frust – meist auf beiden Seiten.

Geht es dir auch so? Ärgerst du dich auch darüber, wie viel Energie die Diskussionen und Konflikte rund um das Thema Aufräumen in eurem Familienalltag verschlingen?

Aufräum-Challenge – Teil 1: Wie viel Ordnung brauche ich?

Hast du Lust auf eine Challenge dazu? Wir möchten uns in den kommenden Wochen gemeinsam mit dir dem Thema Aufräumen widmen … beginnend mit uns selbst.

Aufräumen. Allein das Wort hat bei vielen von uns eine negative Besetzung. Wir erachten es als notwendig. Und auch wenn wir den Zustand des aufgeräumt seins als angenehm erleben – weil man einen Überblick über die Dinge hat, nicht lange danach suchen muss oder eine Tätigkeit gleich beginnen kann, ohne vorher anderes wegräumen zu müssen – so ist das Aufräumen selbst doch oft lästige Pflicht.

Umgekehrt ist keine Ordnung zu haben bzw. halten zu können für viele von uns mit einem schlechten Gewissen oder gar mit einem Gefühl des Versagens verbunden. Selbst wenn wir unseren Schaffensdrang in Mitten eines kreativen Chaos ausleben, so bewerten wir die entstandene Unordnung danach meist nicht mehr so positiv und inspirierend, wie während des Prozesses. Da ist dann diese Stimme im Kopf, die einem seufzend zuflüstert: «Ohjeh, wie sieht es denn hier aus?» oder entsetzt feststellt: «Da muss man sich ja schämen!». Unsere eigene Erziehung und die gesellschaftlichen Normen prägen unsere Ansichten von Ordnung, die wir häufig auch mit Sauberkeit assoziieren.

Wie viel Ordnung brauche ich?

Bevor wir also darüber nachdenken, wie wir unseren Kindern einen Ordnungssinn beibringen können, schauen wir erst mal unseren eigenen an.

Lass dich in der kommenden Woche von folgenden Fragen durch deinen Alltag begleiten. Halte immer wieder inne und beobachte dich selbst. Nimm dir für diese persönliche Auseinandersetzung viel Zeit.

  • Was ist Ordnung für mich? Wann ist etwas für mich unordentlich?
  • Wie gehe ich selbst mit Gegenständen des alltäglichen Lebens um? Wann räume ich sie auf / weg? Wie lange dürfen sie wo liegenbleiben?
  • Wo ist Ordnung für mich wichtig? Wo empfinde ich sie sogar als dringend notwendig?
  • Wo kann ich mit Chaos gut umgehen, wo ist sie vielleicht ein notwendiger Bestandteil eines kreativen Schaffensprozesses?

Notiere deine Beobachtungen und Gedanken. Sie werden dir im weiteren Verlauf und deiner Auseinandersetzung mit dem Thema Aufräumen hilfreich sein.

Nächste Woche gehen wir der Frage «Wie viel Ordnung braucht meine Familie / meine Kinder?» auf den Grund.

Bis dahin wünschen wir dir eine spannende Woche mit der Ergründung deines eigenen Ordnungssinns.

Deine

Socialitas

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